Schubidu, Mimöschen!

Derzeit schubt das Kind. Und zwar heftig. Jeden Tag lernt sie etwas neues.
Dachte ich kürzlich noch, sie würde jetzt bald laufen, tut sich stattdessen kognitiv so einiges. Sie schaut sich gerne mit uns Bilderbücher an und nun ahmt sie Dinge nach, die man ihr vormacht und mit den Büchern zusammenhängen. Gestern fing sie plötzlich an, selbst ihren Abendbrei zu löffeln. Einfach so.
Sie kann jetzt rutschen. Und das Laufen übt sie auch fleißig, jeden Tag ein paar Schrittchen, aber es scheint derzeit nicht ihre höchste Priorität zu haben.

Zudem ist sie empfindlich und nähebedürftig. Jedes Nein von meiner Seite ist ein großes Drama. Nimmt man ihr etwas weg, womit sie nicht spielen soll, ebenfalls. Sie möchte ganz dringend immer nah bei mir sein, am liebsten auf dem Arm oder zumindest an meine Beine geklammert.

Dass sie gerade viel lernt, zeichnet sich auch in den Nächten ab. Seit etwa einer Woche werde ich etwa alle zwei Stunden geweckt. Und dann nuckelt sie ewig, um wieder einzuschlafen. Ich bemühe mich um viel Verständnis, aber mittlerweile bin ich doch sehr gereizt und dünnhäutig.

Ich denke derzeit viel übers Abstillen nach, aber es erscheint mir nicht der richtige Zeitpunkt zu sein. In zwei Wochen beginnt die Eingewöhnung in die Kita. Zudem müsste ich ihr statt Muttermilch angerührte Milch geben, Kuhmilch trinkt sie bisher nicht. Zudem weiß ich nicht, ob das Trinken aus dem Becher ihr Nickelbedürfnis befriedigen würde. Schließlich nimmt sie weder Flasche noch Schnuller.

Zunächst werde ich es so lassen und hoffe, dass es mit Abklingen des Schubes bald besser wird.

Warum es egal ist, ob man ein 11-monatiges Kind oder eine Katze hat

In den letzten Wochen hatte ich immer wieder das Gefühl, statt des Kindes eine Katze daheim zu haben. Die Ähnlichkeiten sind unbestreitbar. ;-)
Zwar habe ich selbst nie eine Katze gehabt, jedoch in den ersten Monaten in Hamburg mit zweien zusammengelebt und außerdem hatte der Mann jahrelang eine, d.h. eigentlich war es ein Kater.
Ein bisschen Erfahrung hab ich also mit den Viechern.

Was gibt es also für Ähnlichkeiten?
1. Keine Rücksichtnahme auf den Nachtschlaf. Ob nun morgens um halb sechs gemotzt oder vor der Zimmertür miaut wird, macht eigentlich keinen Unterschied. Die Nacht ist zu Ende.
2. Das Essen ist nie das richtige. Katzen möchten immer genau das andere Futter, das sie tagelang verschmäht haben und beim Kind kann man sich auch nie drauf verlassen, was denn grade essenstechnisch genehm ist. Mochte sie gestern Gurke, wird sie heute angewidert das Gesicht verziehen und umgekehrt.
3. Runterschmeißen macht Spaß! Katzen sind ja bekannt dafür, stoisch und arrogant alles in ihrem Weg herunterzuschieben. Ich erkenne das im Kind wieder. Sie hat ein Tischchen an ihrem TrippTrapp und egal was man ihr gibt, sie schiebt es solange vor sich her, bis es runterfällt. Manchmal weil sie es loswerden will, manchmal, damit wir es wieder aufheben. Andere Eltern werden das kennen.
4. Gluck gluck. Die Katzen, die ich kenne, tranken bevorzugt olles Blumenwasser oder aus der Toilette. Das Kind trinkt sehr gerne Wasser mit eingeweichten Bröckchen drin…
5. Überhaupt, die Toilette. So spannend! Und Klopapier ist eh das tollste Spielzeug der Welt, da unterscheiden Katzen und Kinder sich kein bisschen.
6. Dreck! Die Katzen hinterlassen Haare und Katzenkloreste, das Kind Krümel. Oder Wasserpfützen. Oder angeschmierte Löffel.
7. Ich fühle mich gefesselt. Wenn das Kind mal wieder an meinen Beinen klebt, wenn ich in der Küche oder im Bad stehe, fühle ich mich doch immer sehr an die Katzen erinnert, die einem unbedingt um die Beine schleichen müssen. Ganz eng. Und immer dann, wenn man grade nicht stolpern sollte. Beim Kind genauso.
8. Dass beide auf allen vieren laufen, verstärkt die Ähnlichkeit natürlich nochmal.
9. Klettern! Ob da nun eine Katze auf unserer Sofalehne sitzt oder das Kind (keine Sorge, da ist die Wand, sie kann nicht runterfallen) ist ja nun eigentlich egal.

Unterschiede:
Beim Kind besteht Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. Und dass es nicht haart, hat wirklich große Vorteile.

FortSCHRITTE (II)

Am Wochenende besuchten wir meine Oma, also die Uroma des Kindes. Das hat auch geklappt, die Oma ist in ganz guter Verfassung, wenn auch seeeehhr vergesslich mittlerweile. Aber sie hat sich sehr gefreut, endlich ihre Urenkelin kennen zu lernen.

Ebenfalls zu Besuch war am Freitag Nachmittag die Frau meines Cousins mit den anderen beiden Urenkelkindern. Der ältere ist knapp fünf, das Mädchen nur vier Monate älter als unser Kind. Es war wirklich sehr lustig und offenbar fühlte das Kind sich animiert. Plötzlich lief sie los. Drei Schritte, einen nach dem anderen. Ich saß da und rief nur: „Es läuft, es läuft!“ Da guckte sie mich groß an und setzte sich auf den Hintern. Ein paar Minuten später das gleiche Spiel. Vor Zeugen alles, sonst hätte ich wohl an Halluzinationen geglaubt. Immerhin kann sie eigentlich noch nicht mal frei stehen.

Abends dann ein weiterer großer Schritt. Dank der Fahrt ins Hotel wachte das Kind auf und wurde ziemlich wach. Beim ins Bett gehen stillte sie dann ewig, schlief aber nicht ein. Wir legten sie zwischen uns und machten das Licht aus. Und, tatsächlich, nach ein wenig Wälzen und Ächzen schlief sie ein. Einfach so.

Das hat sie letzte Nacht tatsächlich auch nochmal wiederholt, jedenfalls so ähnlich. Das Gehen dafür allerdings nicht. Nur noch zweimal einzelne Schritte.
In jedem Fall kommt sie auch hierbei ganz nach dem Vater. Der konnte in dem Alter ebenfalls laufen und spielte mit einem Jahr Fußball. Ich war ja mehr so Schildkröte. ^^

Heute hatte ich dann auch wieder den Eindruck, sie sei nochmal etwas größer und reifer geworden. Und niedlicher. ;-)

In einem Monat wird sie ein Jahr und in fünf Wochen geht die Kita los. Endspurt!

WMDEDGT – September 2015

(nachträglich geschrieben am 6.9.2015)
Zum ersten Mal wach bin ich um halb vier. Bis dahin durfte ich immerhin viereinhalb Stunden schlafen, das kam in letzter Zeit selten vor. Nächster Stopp um halb sechs, um halb sieben ist das Kind endgültig wach. Der Mann nimmt sie mit, ich döse noch etwas und stehe dann wie üblich gegen halb acht auf. Der Mann hat schon gefrühstückt, mir aber Brötchen mit aufgebacken. Das Kind möchte, ebenfalls wie üblich, nicht besonders viel frühstücken, aber gerne mal von meinem Brötchen abbeißen.

Gegen halb neun geht der Mann zum Sport. Das Kind wird müde, ich versuche, sie hinzulegen. Leider nur halb erfolgreich. Sie schläft an der Brust ein, lässt sich aber nicht abdecken. Um neun Uhr ist sie wieder wach und fit und turnt auf mir herum. Na super!

Sie klebt die ganze Zeit an mir, auch später bei einem erneuten Hinlegeversuch. Ich kann auch die Nuckelei kaum noch ertragen. Ich bin unwahrscheinlich genervt und fahre sie an! Auch der Mann bekommt sein Fett weg, als er nach Hause kommt, was ihm natürlich nicht gefällt. Wir streiten uns kurz.

Als wir uns wieder beruhigt haben, legen wir das ganze ad acta. Ich putze zur Versöhnung des Mannes Schuhe, er geht solange duschen.

Wir sind heute auf eine Hochzeit eingeladen und sind dementsprechend aufgeregt. Ich suche meine eigenen Schuhe raus. Diesmal will ich nämlich mein Brautkleid tragen und dazu natürlich auch die entsprechenden Schuhe. Die sind allerdings gefärbt worden und die Farbe ist nicht so ganz wasserfest. Es stellt sich raus, dass auf dem linken Schuh ein Fleck ist, den ich mit viel Geduld aber fast entfernen kann.

Währenddessen regnet es, wie schon fast den ganzen Vormittag. Mir tut das Brautpaar leid, denn wer möchte schon Regen auf der eigenen Hochzeit? Auch wenn das ja Glück bringen soll!

Der Mann teilt mir mit, dass der Kumpel, den wir mit zur Kirche nehmen sollen, sich verspätet und erst gegen zwölf Uhr eintreffen wird.
Ich packe eine Tasche mit allen Notwendigkeiten fürs Kind. Selbiges ist jetzt doch so müde, dass ich sie nochmal hinlege. Es ist ca. elf Uhr.

Kurze Pause. Wir essen was. Ich lese. Um zwölf Uhr beginnen wir, uns anzuziehen. Das Kind pennt selig. Eigentlich müsste sie langsam mal aufwachen, damit sie noch was essen kann, bevor wir losfahren. Ich packe Windeln, Spielzeug und Essen in eine Stofftasche.

Um viertel nach zwölf klingelt es. Der Kumpel ist da. Das Kind wacht von der Klingel auf. Ich ziehe mich fertig an und will sie füttern. Leider ist sie noch völlig durch den Wind und will daher nichts essen. Ich suche also stattdessen nach meinen Ohrringen, der Mann packt das Essen in die Tasche.

Die Ohrringe sind nicht auffindbar. Ich ziehe das Kind um. Eigentlich wollen wir um viertel vor eins fahren, aber ich hab völlig vergessen, mich zu schminken. Das will noch schnell erledigt werden. Nochmal aufs Klo, dann können wir los.

Während der Fahrt klart der Himmel auf und als wir parken und zur Kirche gehen scheint die Sonne, es ist allerdings recht windig. Vor der Kirche machen wir einen Abstecher zu Budni und kaufen was zu trinken. Vor der Kirche stehen die anderen Gäste, Begrüßung, Umarmungen, das übliche. Als die Glocken zu läuten beginnen, gehen wir hinein. Wir platzieren uns am Rand, vor uns sitzt ein befreundetes Pärchen, auf dessen Hochzeit wir im Januar waren. Heute haben sie selber ihre vier Monate alte Tochter dabei. Sehr süß, die Kleine!

Der Moment in dem die Braut einzieht, ist wie immer wundervoll! Manchmal bin ich ein bisschen traurig, dass ich mich um dieses Erlebnis gebracht habe.
Der Gottesdienst selbst ist auch schön, vor allem sind alle Lieder bekannt und ich kann mitsingen. ;-)

Unser eigenes Kind ist recht brav, hat aber jetzt Hunger und wird daher mit der Zeit unruhig, krabbelt und steht etwas herum, später gehe ich mit ihr in den hinteren Teil der Kirche.

Nach dem Gottesdienst stellen wir uns in der Schlange zum Gratulieren an und nutzen die Zeit, das Kind zu füttern. Sie haut richtig rein und isst fast ein ganzes großes Gläschen Gemüse.

Es fängt wieder an zu regnen, zum Glück nicht allzu heftig. Das Brautpaar fährt los zum Stadtpark, um Fotos zu machen. Wir fahren ein Stück hinterher, schließlich wollen wir hupen!
Auf dem Weg zur Location pennt das Kind ein. Dort angekommen, sind wir mit die ersten. Wir wollen uns einrichten, als mir auffällt, dass die Stofftasche mit den Sachen fürs Kind, welches übrigens schon wieder aufgewacht ist, fehlt. Der Mann vermutet sie im Auto, doch da ist sie nicht. Wir vermuten das schlimmste, nämlich, dass sie an der Kirche stehen geblieben ist.
Der Mann fährt zurück, da fällt mir ein, dass ich sie am Auto auf jeden Fall aus dem Kinderwagen genommen hatte.

Plötzlich steht unser Kumpel vor mir, mit der Stofftasche, die er die ganze Zeit mit sich rumgetragen hat. Wir sind wirklich ein paar Törtchen! ^^

Ich pfeife den Mann zurück und gönne mir erstmal was zu trinken. Dann wickle ich das Kind.
Nun ist ein wenig Leerlauf, es werden Luftballons verteilt, an die wir Karten mit guten Wünschen befestigen sollen. Dann stehen wir ewig im Spalier, bis das Brautpaar endlich eintrifft.

Bis zum Essen dauert es noch eine ganze Weile, es werden ein paar kleine Reden gehalten. Dann gibt es Suppe. Das ist mit die beste Suppe, die ich je gegessen habe, auch alle anderen am Tisch sind begeistert und auch das Kind möchte immer wieder davon probieren. Zwischendrin unterhält sie alle Gäste in der Umgebung, vor allem die Männer am Tisch. :D

Der Trauzeuge an unserem Tisch hat ein tolles Gedicht geschrieben und nach diesem Vortrag sagt der Bräutigam noch was tolleres, nämlich, dass das Buffet eröffnet ist.
Das Essen ist sehr gut, es gibt kalte und warme Speisen, erfreulicherweise räumlich getrennt, so dass man nicht ewig anstehen muss.
Danach gehen wir spazieren, in der Hoffnung, das Kind möge noch etwas schlafen. Klappt nicht so recht, dafür werden wir nass, es regnet wieder. Als wir wiederkommen, gibt es Nachtisch, Eis und Tiramisu! Endlich mal was anständiges. ;-)
Danach versuche ich das Kind im Zimmer unseres Kumpels hinzulegen, aber auch das ist erfolglos.

Ich gehe zurück in den Saal und hole mir noch etwas Nachtisch. Eine Freundin nimmt mir das Kind ab und bespaßt sie zusammen mit ihrem Sohn. Das geht bestimmt 10 Minuten gut, sehr angenehm!

Die Hochzeitszeitungen werden verteilt und danach kommt der Hochzeitstanz. Der ist ganz toll anzusehen, das Brautpaar sieht unwahrscheinlich glücklich und verliebt aus, wirklich toll! Danach geht schon mal ein wenig die Party los, ich tanze ein wenig mit dem Kind auf dem Arm, dabei schläft sie tatsächlich fast ein. Wir packen sie in den Kinderwagen und der Mann fährt sie durch die Gegend. Ich gehe solange tanzen.

Später schläft sie im Frühstücksraum, der Mann passt auf sie auf. Ich kann tanzen, mir ein Spiel ansehen und noch einen Schnaps trinken *pfeif*.

Gegen halb elf verabschieden wir uns und fahren durch den Regen nach Hause. Um halb zwölf sind wir im Bett.
Ein schöner und erfolgreicher Tag geht zu Ende!

Lieblingstweets im August 2015

Weitere Lieblingstweets wie immer bei Anne