Und es war Sommer…

Ja, letzte Woche.

Aber das macht nix. Der Beitragstitel deutet auf noch was anderes hin. Der geneigte Schlagerfreund in Hamburg weiß Bescheid. Anfang Juli oder dieses Jahr halt Ende Juni ist es soweit: Der Schlagermove steht an.

Ich zitiere hierzu meine eigene Erklärung aus dem Hochzeitsforum letztes Jahr.

Wie? Ihr kennt Schlagermove nicht? Ok, stellt euch ca. 30-40 bunt geschmückte Trucks vor, die durch die Stadt fahren. Auf den Trucks und an den Straßenrändern viele sehr schlecht und sehr bunt gekleidete Menschen (Hippiemäßig, 70er Jahre und so), die laut singen, tanzen, feiern und dazu stockbesoffen sind.
Die Musik kommt von den Trucks und ist im Bereich „Fiesta Mexicana, Er gehört zu mir, Marmor Stein & Eisen bricht, Knallrotes Gummibot“ und natürlich „Es war Sommer“ anzusiedeln.
Dazu wahlweise verteilen: Noch mehr Alkohol (Sekt und so, gerne auch gratis), Blümchenketten, bunte Perücken, idealerweise Sonnenschein (letztes Jahr hat es geschüttet wie aus Kübeln und zentimeterweise Wasser in den Schuhen kann man sich irgenwann nicht mehr schönsaufen) und ganz viel Liebe!
Vergleichbar in etwa mit dem CSD, nur ohne die homosexuelle Komponente. *g*

Das Ganze ist absoluter Kult und -man ahnt es- nur besoffen zu ertragen. Ich freu mich schon! :D

Wettermäßig tut sich da dieses Jahr nicht viel, aber soll jedenfalls nicht wie aus Eimern schütten. Das ist ja schon mal was. Und man kann sich warmtanzen.

Es geht am frühen Nachmittag los und wir brauchen ne ordentliche Grundlage. Dieses Jahr bin ich zuständig, Salat und Nachspeise (Erdbeerbisquit, mmmmhm) stehen schon fest, aber mittendrin?

Dresden

Nun waren wir also in Dresden.

Es war sehr schön, auch wenn ich ja den Mann daheim lassen musste.
Das Wetter war zumindest Freitag und Samstag 1a, nicht zu heiß und nicht zu kalt, während es Sonntag aufgrund von Nieselregen eher tropisch anmutete.
Wir sind Schiff gefahren und Straßenbahn und haben auch zu Fuß ziemlich viel Strecke gemacht. Wie das eben so ist, wenn man eine STadt erkundet.

Dresden ist tatsächlich eine sehr hübsche Stadt. Hamburg liegt ja ebenfalls an der Elbe, aber das ist kaum zu vergleichen. Wir haben hier den Hafen, während der Fluss in Dresden einfach mittendurch fließt und man sich dort tatsächlich überall aufhalten kann, inklusive Open-Air-Kino, Konzerte am Ufer und angeblich sogar Badestellen. Die hab ich aber so nicht gesehen.

Samstag abend machten wir eine Führung mit einem Nachtwächter, wo wir die nicht ganz so bekannten, aber ebenfalls wunderbaren Stellen von Dresden entdeckten. Die Tour endete an der Elbe mit einem wunderbaren Blick auf die Alstadt. Und wir bekamen einen Eindruck, wie hoch das Wasser gestanden haben muss. Das Gras war überall braun und es roch etwas muffig, merkwürdigerweise nach Pferd.

Wir nahmen an einer Orgelandacht inklusive Führung in der Frauenkirche teil. Dieses Mahnmal der Hoffnung hatte ich schon immer mal sehen wollen und es war wirklich faszinierend. Meine Eltern erinnerten sich noch daran, wie die gesamte Kirche in Trümmern lag.

Während die Männer Seilbahn fuhren, besuchten meine Mutter und ich das historische Grüne Gewölbe. Hier sind die Schätze nach Material in verschiedene Räume aufgeteilt. Angefangen bei Bernstein und Elfenbein über Silber und andere Pretiosen hin zu Edelsteinen. Unwahrscheinlich faszinierend, aber auch erschlagend.

Nicht gesehen haben wir das Asisi Panometer, obwohl geplant. Leider bekamen wir falsche Informationen, wie man dorthin gelangt (auf dem Flyer sind gar keine Infos, wie man mit ÖPNV dorthin gelangt. Muss man auch nicht verstehen) und so latschten wir uns bei besagtem Nieselregen die Füße wund, um dann doch nie dort anzukommen. Wir sind dann stattdessen ein bisschen Straßenbahn gefahren.

Neben dem Panometer haben wir übrigens noch ca. 78 andere Gründe, nochmal nach Dresden zu fahren.

Fakten, die ich mir gemerkt habe:
– Dresden ist schuldenfrei
– Der Ausländeranteil liegt bei etwa 4%, am häufigsten sind Vietnamesen vertreten
– Es werden ziemlich viele Kinder geboren und die Stadt baut eifrig Kindergärten und Schulen,
– Der Wiederaufbau der Frauenkirche kostete ca. 185 Mio Euro, 120 davon waren private Spenden aus 24 Ländern.
– Dresden hat eine riesige Moschee, die aber nie als solche genutzt, sondern eine Zigarettenfabrik war. Heute finden da u.a. Bodypainting-Aktionen statt.
– August der Starke war ungefähr an allem beteiligt. Ich frage mich, wie Dresden ohne ihn aussähe.

Und, was gibt’s Neues?*

*Jupp, eine kleine Reminiszenz an „Frühstück bei Stefanie“. Nachdem es diese Radio-Comedy nicht mehr gibt, hab ich am Wochenende ziemlich obsessiv mir alle möglichen Folgen angehört, Fernsehsendungen nachgeholt und das Buch nochmal durchgeblättert. Das hat sich heute morgen gerächt, als ich um vier Uhr wach lag und mir ständig Zitate daraus durch den Kopf gingen. Schlaf wird eh überbewertet.

Der Sommer ist quasi da. Am Mittwoch soll es über 30°C werden. Das beeindruckt die Hamburger wenig, hab ich das Gefühl. Derzeit haben wir etwa 20°C, die Damen laufen trotzdem in Hotpants und schulterfreien Tops herum. Ich werde dann übermorgen nach Nudisten Ausschau halten. Ich freue mich außerdem darauf, endlich mein neues Sommerkleid anziehen zu können.

Am Wochenende ist das langerwartete Familien-Dresden-Wochenende. Der Mann wird leider nun doch nicht dabei sein. Der Lebensgefährte meiner Schwiegermutter wurde gestern erneut ins mit schwerer Luftnot ins Krankenhaus eingeliefert und wird die nächsten Tage operiert. Der Mann will verständlicherweise seine Mutter nicht alleine lassen. Ein bisschen traurig bin ich, aber es lässt sich nicht ändern.

Nun hoffe ich darauf, dass das Wetter halbwegs gut wird. Derzeit sieht es lala aus. Der Sommer endet nämlich voraussichtlich am Freitag.

Mal weg vom Wetter-Thema.

Samstag fuhr ich Auto. Ich war, ehrlich gesagt, etwas überfordert. Zum „Ich bin noch nie einer Großstadt Auto gefahren“ kam die Tatsache hinzu, dass es sich um einen Schaltwagen handelte. Ich bin ungefähr seit 2007 nur noch Automatik gefahren. Und ich glaube, das möchte ich auch in Zukunft tun.
Donnerstag nochmal ne Stunde, dann hat der Fahrlehrer Urlaub. Eigentlich müsste ich auch nochmal ne Runde auf die Autobahn.

Meine Freundin lässt sich am Samstag tätowieren und ist schrecklich aufgeregt. Und ich bin schrecklich neidisch. Über meine Tattoo ja oder nein-Phasen twitterte ich schon des Öfteren, ich glaube, ich schreibe auch mal einen Artikel dazu.

Nachtrag: Der Wein. Der Wein wurde erfreulicherweise nicht bei der Post abgeliefert. Sondern ausgerechnet bei unserer kleinsten und (fast) ältesten Nachbarin. Da hab ich mich dann doch mehrfach entschuldigt. Die arme Dame!

17 vs. 27

Am Samstag habe ich eine Fahrstunde. Eigentlich eine Doppelstunde, morgens um 9 Uhr. Was mich da geritten hat, man weiß es nicht.

Warum ich Fahrstunden nehme? Den Führerschein habe ich ja schon längst, zum Glück. Mit viel Mühen und Tränen erarbeitet. Die Zahl in der Überschrift stimmt auch nicht ganz, denn ich habe mit 18 angefangen und kurz vor meinem 19. Geburtstag hatte ich das ersehnte Ding endlich in der Hand.

Das ist acht Jahre her. In der Zwischenzeit bin ich eher wenig gefahren. Klar, zu Hause, da hatte ich das Auto meiner Mutter zur Verfügung. Ein halbes Jahr lang, dann zog ich nach Hamburg. Auch wenn es für manche Leute (bspw. meine Chefs oder meine Tante) unglaublich erscheint, ein Auto braucht man hier nicht. Der öffentliche Nahverkehr ist super ausgebaut und man spart so viel, dass man sich auch mal problemlos ein Taxi leisten kann.

Den Gedanken an Auffrischungsstunden trage ich schon länger mit mir rum, aber erst der Urlaub im Oktober (Mietwagen und so, ich schrieb darüber) haben das jetzt so richtig auf den Tisch gebracht. Der letzte Anstupser ist die Vergrößerung des Car2go-Geschäftsgebiets. Nun gehört auch unser Stadtteil dazu und wir können diese Autos nutzen und quasi bei uns vor der Tür abstellen und auch welche finden, die Dinger stehen überall rum. Dass es da jetzt auch eine Kooperation mit dem HVV gibt, ist quasi das Sahnehäubchen.

Zurück zur Fahrschule. Ich hatte ja damals gedacht und gehofft, ich müsste nie wieder einen Fahrschulwagen von innen sehen. Aber da ich noch nie in Hamburg Auto gefahren bin und mich allgemein sehr unsicher fühle, bleibt mir nix anderes übrig.

Finde ich. Der Mann sieht das anders. Im Vergleich zu ihm hab ich massig Erfahrung. Er findet Auffrischungsstunden aber sinnlos, denn das Fahrschulfahren sei ja was ganz anderes und das würde gar nichts bringen. Wohlgemerkt, er ist seit mindestens 7 Jahren nicht mehr Auto gefahren.

Er möchte lieber mit so einem Car2go-Smart auf den Verkehrsübungsplatz. Keine Pointe.

Samstag morgen also Fahrstunde. Ich schwanke zwischen Panik und Vorfreude.

Als Kontrast dazu, um auch was zur 27 zu sagen, habe ich mir vorgestern sechs Flaschen Wein bestellt. Ein kleiner Part meiner Arbeit ist die Betreuung einer Wein-Website und ich bin mal ein paar Empfehlungen dort gefolgt. Held, der ich bin, habe ich Versand- und Rechnungsadresse verwechselt. Nun wird der Wein nach Hause geliefert. Mit Glück zu einem Nachbarn, mit Pech zur Post. Da freu ich mich schon aufs Schleppen. Soll ja auch schön warm werden. Vielleicht kann ich das Fahrschulauto zweckentfremden… ;-)

Yin Yang – Wochenende

Eine Hochzeit mit
Kaiserwetter
Chor
Pfingstrosen in pink
Smoking
viel Tüll
schönen Reden
lecker Essen
toller Aussicht
viel Spaß.

Gegangen sind wir als eine der letzten. Morgens um halb drei.

Alltag mit
Marmalade kochen
Mittagessen
Balkonpflanzen pflegen
Wäsche waschen
Nickerchen
Streiten
Weinen
Versöhnen
Forrest Gump gucken

Montag Morgen
Passbilder und Reisepass einpacken

Sich im Büro über das hektische Blinken und Piepsen der neuen Alarmanlage wundern
Erkennen, dass der Putzdienst noch nicht eingeweiht war
Kopfschütteln und Telefonieren

Irgendwie brauch ich mal Urlaub.

Alle Wetter!

Hamburg kann sich ja ausnahmsweise nicht beklagen. Seit Wochen ist das Wetter relativ gut, von ein paar Regentagen letzte Woche abgesehen, scheint doch meistens die Sonne und wir haben um die 20°C.

Mieser siehts im Rest von Deutschland aus. In der Heimat regnet es gefühlt seit März durch und wenn es nicht regnet, ist es kalt. Das ändert sich diese Woche aber, immerhin.

Der Süden und der Osten sind bekanntermaßen überschwemmt. Irgendwo las ich, die Böden seien so nass, wie seit 50 Jahren nicht mehr. Die Bilder sind erschreckend, wenn man sieht, wie das Wasser in einer Stadt bis zum ersten Stock steht, das ist kaum zu fassen.

Die Politik verspricht großzügig Hilfe, ich frage mich, wieviel da bei den Betroffenen wohl wirklich ankommt.

Zwar habe ich im Gegensatz zu vielen in meiner Twitter-Timeline bspw. keine Verwandtschaft in den betroffenen Gebieten und auch sonst muss ich mir um niemanden Sorgen machen.
Dafür ein kleines privates Problem: Zum Sommeranfang sind wir zur Feier des 30. Hochzeitstages meiner Eltern ein verlängertes Wochenende in Dresden. Das sind noch knapp drei Wochen. Die Meldungen von dort sind nicht so dramatisch wie aus anderen Städten. Aber man fragt sich, wie es dort aussehen wird. 2002 war der Hauptbahnhof gesperrt, der Zwinger überschwemmt.

Wir müssen wohl abwarten. Immerhin besteht die Hoffnung, dass es bis dahin vielleicht endlich mal fertig geregnet hat. Sonnenschein macht dann doch vieles besser.

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Sonnenschein ist auch für Samstag vorhergesagt, ein Kollege vom Mann heiratet. Ich bin sehr gespannt, denn an der Kirche bin ich früher oft vorbeigefahren und die Location sieht auch ausgesprochen schick aus.

Und während es momentan draußen windig und recht wolkig ist, tragen meine Freundin und ich mit Gedanken ans Meer. Wenns denn mal richtig Sommer ist, fahren wir nach Travemünde. Und vielleicht können wir dann in die Ostsee hüpfen. Ich freu mich!